Der Fall eines Präsidenten

CHRONOLOGIE Ende 2011 erscheinen die ersten kritischen Berichte. Zwei Monate später kommt der Rücktritt

13. 12. 2011: Die Bild berichtet über einen 500.000-Euro-Hauskredit der Frau des Unternehmers Egon Geerkens. Im niedersächsischen Landtag hatte Wulff zuvor Geschäftsbeziehungen zu Geerkens abgestritten und den Privatkredit nicht erwähnt.

18. 12. 2011: Nach kritischen Berichten veröffentlicht Wulff seine Urlaubsliste: Sechsmal hatte er sich als Ministerpräsident einladen lassen. Als Bundespräsident mietete er die Finca von Carsten Maschmeyer, Wulff-Freund und Finanzunternehmer.

22. 12. 2011: Wulff entschuldigt sich für die Irritationen und entlässt seinen Sprecher Olaf Glaeseker.

23. 12. 2011: Medien erheben Zweifel, ob sich Niedersachsen tatsächlich nicht finanziell und organisatorisch an den Polit-Promi-Events Nord-Süd-Dialog beteiligt hat. Das hatte Wulffs Staatskanzlei 2010 behauptet. Mittlerweile ist Wulffs Exsprecher Glaeseker wegen Bestechlichkeit angeklagt: Er soll Sponsoren für die Lobbyistentreffen geworben haben. Im Gegenzug soll er kostenlos beim Event-Manager und offiziellen Nord-Süd-Veranstalter Manfred Schmidt geurlaubt haben.

4. 1. 2012: Wulff lehnt Rücktrittsforderungen ab.

14. 1. 2012: Erstmals wird über den Oktoberfestbesuch 2008 berichtet, dann über Sylt- und Capri-Reisen, bei denen der Filmunternehmer David Groenewold stets Teile der Kosten übernahm.

15. 1. bis 16. 2. 2012: Ob bei Reisen oder Autokäufen – nahezu täglich werden Vergünstigungen für die Wulffs bekannt.

17. 2. 2012: Wulff tritt zurück – tags zuvor hat die Staatsanwaltschaft Hannover die Aufhebung seiner Immunität beantragt.

9. 4. 2013: Wulff lehnt das Angebot der Staatsanwaltschaft ab, das Verfahren gegen 20.000 Euro Geldauflage einzustellen. THA