: Porsche von der Leine
Ein Rettungsanker für das angeschlagene VW-Werk in Hannover: Der Panamera sichert 500 Jobs
Am Donnerstag war es noch Munkelei, seit gestern ist es offiziell: Porsche saust nach Hannover. Der Karosseriebau des neuen Panamera soll in dem Werk mit seinen 15.000 Mitarbeitern immerhin 500 Jobs sichern. Das sagte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking am Freitag bei einer Pressekonferenz in Leipzig.
Wedekings Plan: Das VW-Werk in Hannover stellt die lackierten Karossen für das viersitzige Sportcoupé her und liefert diese ins Porsche-Werk Leipzig, wo das neue Modell ab 2009 montiert werden soll. Die Kooperation ist die erste nach dem Einstieg von Porsche als VW-Großaktionär – und sie ist eine Art Rettungsanker für das angeschlagene Werk in Hannover.
Nach Auskunft des Chefs von Volkswagen Nutzfahrzeuge, Bernd Wiedemann, zeige der Porsche-Auftrag, dass VW auf dem Weg zu mehr Wettbewerbsfähigkeit „deutliche Fortschritte“ mache. Über den angekündigten Personalabbau in den westdeutschen Werken verhandeln derzeit Vorstand, Betriebsrat und die IG Metall. Im Sommer läuft in Hannover die Produktion des Transporters LT aus, erst Ende 2007 wird die Auslastung durch ein neues Pick-Up-Modell ersetzt.
Auch die 2.000 Beschäftigten der Gießerei und Kühlerfertigung in Hannover fürchten um ihren Job, weil sie angeblich deutlich teurer produzieren als die Konkurrenz. VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard hatte eine Schließung unrentabler Bereiche wiederholt nicht ausschließen wollen. ksc
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