Kinder in Peru: zu viel Blei im Blut

BONN dpa ■ Der peruanische Erzbischof Pedro Barreto hat die „ungezügelte Ausbeutung“ von Bodenschätzen in seinem Heimatland kritisiert. „Peru ist ein ressourcenreiches Land. Vielfach werden aber die notwendigen Umweltstandards nicht eingehalten“, sagte der Bischof von Huancayo gestern in Bonn. Als Beispiel nannte er eine Metallhütte, die seit ihrer Eröffnung 1922 kaum modernisiert wurde. Die Kinder in deren Umgebung hätten viel zu hohe Bleiwerte im Blut. Sie liegen nach Barettos Angaben im Durchschnitt um das Vierfache dessen, was die Weltgesundheitsorganisation als gesundheitsschädigend einstufe. An der Schmelzhütte La Oroya würden täglich mehr als 1.000 Tonnen giftige Gase in die Luft abgegeben. Die Luft und Flüsse in der Gegend seien deshalb mit Blei, Arsen und Cadmium belastet. Baretto kritisierte die fehlende soziale Verantwortung von Firmen und Politikern. Als Beispiel nannte er einen amerikanischen Investor, der den Anwohnern „häufiges Waschen“ gegen Schadstoffbelastung empfiehlt.