Syrien-Glossar

Damaskus, die Hauptstadt Syriens, hat 1,5 Millionen Einwohner und wurde schon im 2. Jahrtausend v. Chr. von den Ägyptern erwähnt.

Die syrische arabische Republik wurde 1946 gegründet. 1963 kam die Baath-Partei an die Macht und rief den Ausnahmezustand aus – er gilt noch immer. Seit 1970 steht das Land unter der autoritären Herrschaft der Familie Assad. 1973 wurde nach anti-laizistischen Protesten der Bevölkerung die Scharia zu einer der Hauptgrundlagen der Gesetzgebung.

Die säkulare Baath-Partei hat sich früh in einen syrischen und einen irakischen Teil gespaltet. In Syrien besteht der Kern der Partei aus einem alawitischen Stamm, im Irak wurde die Partei vom sunnitischen Clan Saddam Husseins geführt. Die Parteiideologie fußt auf einem islamischen Sozialismus, der antiimperialistisch, aber auch antiatheistisch ist. Bis zu seinem Tod im Jahr 2000 war Präsident Hafis al-Assad Oberhaupt der syrischen Baath-Partei, dann trat sein Sohn, der jetzige Präsident Baschar al-Assad, die Nachfolge an.

Rafik Hariri, der syrienkritische Expremier des Libanon, starb im Februar 2005 bei einem Bombenanschlag. Die durch den Mord ausgelöste „Zedern-Revolution“ führte im April 2005 zum Abzug der syrischen Besatzer aus dem Libanon. Bis Mitte Juni soll eine UN-Komission klären, ob der syrische Geheimdienst und hohe syrische Beamte an Hariris Ermordung beteiligt waren. Unter den Verdächtigen sind der Bruder und der Schwager des syrischen Präsidenten.

Die Golanhöhen wurden 1967 nach dem Sechstagekrieg von Israel besetzt. Sie gelten als strategisch wichtig. Syrien erkennt Israel nicht an. Zwischen den Ländern herrscht seit 1974 ein Waffenstillstand.

Einnahmen aus den Ölreserven machen noch heute die Hälfte des syrischen Staatsbudgets aus, doch schon 1995 hat Syrien den Höhepunkt der Ölförderung erreicht. Zweit- und drittgrößte Einkommensquelle sind Landwirtschaft und Tourismus. Der Wandel zur Marktwirtschaft steht bevor.

Ethnien und Konfessionen: 90 Prozent der Einwohner sind Araber, der Rest der Bevölkerung besteht aus Kurden, Türken, Armeniern, Tscherkessen und Assyrern. Über 70 Prozent sind sunnitische Muslime, 11 Prozent Alawiten, 3 Prozent Drusen und 10 Prozent Christen verschiedener Konfessionen. JOHANNA FORSBERG