WIKILEAKS-GRÜNDER
: Vermutlich keine US-Anklage gegen Assange

WASHINGTON | Die USA werden Wikileaks-Gründer Julian Assange laut einem Zeitungsbericht vermutlich nicht wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente anklagen. Das Justizministerium sei zu dem Schluss gekommen, dass es dann genauso auch gegen amerikanische Medien und Journalisten vorgehen müsste, schrieb die Washington Post gestern unter Berufung auf informierte Personen. Zugleich sei noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden.

Wikileaks hatte von 2010 bis 2011 Zehntausende vertrauliche Depeschen des US-Außenministeriums veröffentlicht. Die Veröffentlichung der Papiere unter anderem über die Kriege im Irak und in Afghanistan hatte weltweit für Wirbel gesorgt.

Assange sitzt in der Londoner Botschaft des südamerikanischen Ecuadors fest. Er will einer Auslieferung nach Schweden entgehen, wo ihm sexuelle Vergehen vorgeworfen werden. Assange betont, er befürchte, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden.

Die Washington Post schreibt, das Justizministerium habe eine Anklage gegen Assange sehr konkret geprüft. (dpa)