Familie gut, alles gut

Neue Studie: Statt auf den Staat verlassen sich viele lieber auf die eigene Familie, wenn es einmal schlecht geht. Pech hat, wer kinderlos und alleinstehend ist

BERLIN taz ■ Mit dem Ergebnis dieser Studie dürften die AuftraggeberInnen sehr zufrieden sein: Die klassische Familie, sie ist wieder im Kommen – vor allem als Garantin sozialer Sicherheit. Das ergab eine gestern vorgestellte breit angelegte repräsentative Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach.

Initiiert wurde die Untersuchung vom „Forum Familie stark machen“, in dessen Kuratorium neben Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) auch die beiden großen christlichen Kirchen sowie der Verfassungsrichter Udo Di Fabio vertreten sind.

Gerade wenn es um die Versorgung der Kranken, Alten und Arbeitslosen geht, baut jeder zweite der 2.600 Befragten auf seine Familie, jeder dritte verlässt sich am liebsten auf sich selbst. Gerade 7 Prozent vertrauen auf den Staat. Schon forderte von der Leyen, „freiwilige Initiativen“ und die „Eigenverantwortung“ zu stärken.

Die familiären Ansprüche gelten dabei zumeist als „lebenslange Verpflichtung“. Und sie reichen zunehmend über die Eltern und Geschwister hinaus in die weitere Verwandtschaft der Onkel, Tanten und Großeltern.

Ein Problem hingegen hat, wer kinderlos und alleinstehend ist. Einmal älter geworden, so lautet die vorherrschende Meinung dieser Befragten, sind sie zumeist sich selbst überlassen. So weiß nicht einmal jeder fünfte unter ihnen, ob ihm Freunde oder Verwandte helfen, falls er zum Pflegefall wird. Auch in anderen schwierigen Lebenslagen fehlt vielen der älteren Singles ein familiärer Rückhalt.

Da nützt es vermutlich wenig, dass die Älteren allenthalben als „verantwortungsbewusst“ und „hilfsbereit“ wahrgenommen werden. Denn auch „Engstirnigkeit“ wird ihnen allgemein nachgesagt. Typisch jung hingegen ist nach Meinung der Befragten, wer „gleichgültig“ ist, dazu „respektlos“, „egoistisch“. Und „lebensfroh“. mnz