„Kunst und Wissenschaft“

Einer Ausstellung beim Werden zusehen

■ machte ihr Kunst-Diplom in Braunschweig und leitete ein Projekt mit geistig behinderten Menschen. Foto: privat

taz: Frau Kochsmeier, Ihre Ausstellung eröffnet am Sonntag. Warum lassen Sie heute und morgen schon Publikum rein?

Claudia Kochsmeier: Wir entwickeln das Konzept für die Ausstellung gemeinsam mit den Besuchern. Wir präsentieren erste Ideen und tauschen uns mit ihnen darüber aus. Die Besucher nehmen also am gesamten Arbeitsprozess teil und sehen auch, wenn etwas schief läuft.

Worum geht’s in der Ausstellung eigentlich?

Um Bewegung im Stadtraum – um den Körper. Wir beziehen uns dabei auf den Begriff des Automobils und dessen wörtliche Bedeutung als Selbstbewegung. Vier Künstler und drei Wissenschaftler arbeiten an dem Projekt – darunter auch ein Physiker. Jeder hat seine Sichtweise. Gemeinsam möchten wir die theoretischen Modelle überprüfen und neue entwerfen.

Wie gehen Sie konkret vor?

Wir haben uns in Zweierteams auf das Thema vorbereitet. Ich arbeite beispielsweise mit einem Bewegungswissenschaftler zusammen. Die Ausstellung soll eine Symbiose aus Kunst und Wissenschaft sein. Was aber dabei rauskommen wird, wissen wir noch nicht.

Was machen Sie selbst, Frau Kochsmeier?

Ich beschäftige mich mit Kopfüber-Bewegungen. Meine These ist: Vergisst man oben und unten, ist man glücklich. Das Projekt berührt also auch die Frage nach der Glückseligkeit des Menschen. INTERVIEW: ANNE BAUMANN

heute (und morgen), 19 Uhr, Einstellungsraum, Wandsbeker Chaussee 11