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n.b.k. - Neuer Berliner KunstvereinFreundschaftsbekundungen und dadaistischer Witz

Eine mannshohe Mauer aus grauen Ziegeln, von dunkelgrauem Mörtel zusammengehalten. Man ist geneigt, das abweisende Objekt „Chinesische Mauer“ im Schaufenster des Neuen Berliner Kunstvereins als Hommage an die China-Liebe eines Mannes zu werten, der nur wenige Meter entfernt sein Domizil hatte: Bert Brecht. Denn überall spinnt Andreas Slominski, 1959 im niedersächsischen Meppen geboren, sanft, aber unübersehbar die amikalen Bande zu seinem Dichterkollegen. Zitiert sogar die Garage des Autoliebhabers als leere Flachdachgarage aus verzinktem Metall herüber in den White-Cube: einmal als Bausatz, einmal zusammengefügt. Doch nur um Freundschaftsbeteuerungen geht es dem Objektkünstler, der mit seinen „Tierfallen“ und den mit Plastiktüten bepackten Obdachlosen-Fahrrädern berühmt wurde, natürlich nicht. Mit dadaistischem Witz kippt Slominski, gerade mit dem Berliner Hannah-Höch-Preis ausgezeichnet, das scheinbar Offensichtliche ins Absurde, Konzeptionelle. Nur eine Frage bleibt unbeantwortet. „Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war, die Maurer?“, hatte der große Meister in einem berühmten Gedicht gefragt. IA

■ Andreas Slominski: Über die Freundschaft. Di-So 12-18, Do 12-20, bis 26.1. Chausseestr. 128-129

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