Braunes Pfingsten scheitert an Klos

Über acht Rechtsrockbands sollten Pfingsten in Gammelin-Bakendorf spielen. Doch nun hat Veranstalter Jürgen Witt das braune Open-Air-Festival in dem kleinen mecklenburg-vorpommerischen Ort abgesagt. „Wir waren schon auf einen Rechtstreit vorbereitet“, sagt Christopher Pöschke, Justiziar beim Landkreis Ludwigslust. Vorgestern Abend hatte der Landkreis ein Verbot der Veranstaltung ausgesprochen. „Für den Ausschank von Alkohol und den Aufbau für Zelte hatte Herr Witt keine Genehmigung vorweisen können“, erklärt Pöschke. „Auf dem Gelände liegt jede Menge Unrat herum, das Gras ist kniehoch, man stolpert über Balken“.

„Beim Verbot gehen wir bis zur letzten Instanz“, hatte Witt zuvor gedroht (taz berichtete). Dennoch legt er jetzt keine juristischen Mittel ein. Der Grund: Die Firma, die die Toiletten liefern sollte, hat sich zurückgezogen. Abends um 21 Uhr sei die Vertragskündigung erfolgt, erklärt Witt auf seiner Website. Die Firma habe wohl Angst, „dass beim Stürmen der Polizei die Toiletten zerstört werden“. Man habe beschlossen, nicht gegen das Verbot vorzugehen. Zu den Wochenenden lädt Witt nun „privat“ zu einem „schönen Grillfest“ ein.

„Die Polizei wird das ganz genau beobachten“, verspricht Justiziar Pöschke. In vier Wochen will Witt erneut eine Veranstaltung ausrichten. Schon für den 10. Juni liegt dem Landkreis eine Anmeldung von einem anderen Neonazi für ein Konzert vor. AS