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ALLEINUNTERHALTER UND EIN ABSCHIEDSchnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Auch wenn saisonal bedingt das Gebimmel schwer überhand nimmt, gibt es doch ein paar schöne und interessante Dinge auf den Konzertbühnen dieser Stadt zu sehen.

Am heutigen Samstagabend zum Beispiel spielt der Bremer Singer-Songwriter LIKK im Kultureinrichtungshaus Dete in der Lahnstraße 61–63. LIKK ist eigentlich eine One-Man-Band, begleitet sich bei seinen fragilen Stücken auf Gitarre, Loop-Maschine und gelegentlichem Glockenspiel, arbeitet aber immer wieder auch mit anderen Musikern zusammen, diesmal unter anderem mit Annalena Bludau. Beginn ist für 20 Uhr angepeilt.

Zur gleichen Zeit betritt in der Glocke der Fado-Sänger Telmo Pires die Bühne, um zu beweisen, dass nicht nur Diven wie Mariza oder Misia diesen portugiesischen Schwippschwager des Blues singen können.

Mehr Singer-Songwritertum gibt es am Mittwoch in der Etage 3 im Lagerhaus zu hören. Auf Einladung des „Café Bohemian“ gastiert dort Guillaume Maupin, der alte Dylan-Songs ebenso im Repertoire hat wie eigentümlich benamste eigene Songs wie den „Bin Laden Death Sick Blues“ oder „Döner 2000“. Ein ziemlich unterhaltsamer Vogel, der da gegen 21 Uhr auftreten wird.

Und noch ein Einzelkämpfer am selben Abend in der Havarie in der Schwankhalle: Die One-Man-Destruction-Show klingt dabei gar nicht so ganz destruktiv, wie der Name vermuten ließe, hat aber schon einen Hang zum Schreddern von Songformaten. Beginn hier um 20.30 Uhr.

Am gleichen Ort treten am Freitag Mariahilff auf, die Band um den Schauspieler Lars Rudolph. Der legt dabei Wert darauf, kein singender Schauspieler zu sein – schließlich, so berichtete er der Berliner Zeitung, sei er zuerst Trompeter gewesen und habe in Oldenburg Musik studiert. Trompete spielt er auch bei Mariahilff, ist dort aber vor allem der große Zampano zwischen Mandolinen, Country, Punk und Krach. Beginn: 20 Uhr.

Erwägenswert wäre aber auch ein Besuch des Konzerts der hier in Bremen schon oft in Erscheinung getretenen Mardi Gras.BB am nämlichen Freitagabend ab 20 Uhr im Lagerhaus. Die sind dem Vernehmen nach nämlich zum letzten Mal mit ihrem Sänger Doc Wenz unterwegs, der als unterhaltsamer Conferencier nicht wenig zum Gelingen der Konzerte der Band beitrug.

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