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Was tun in Hamburg?

■ Mi, 11. 12., 20 Uhr, Laeiszhalle

Freundschaftliches Aufeinanderprallen

Aufeinanderprallen sollen hier zwei Welten, aber in freundschaftlicher Absicht. Ein lang gehegter gemeinsamer Wunsch ist die gemeinsame Konzertreihe des Jazztrompeters Till Brönner und seines Klassik-Kollegen Sergej Nakariakov. Gemeinsam mit Gil Goldstein an Klavier und Akkordeon treten die beiden Echo-Preisträger mit einem Programm aus speziell für sie arrangierten Werken von Johann Sebastian Bach, George Gershwin, Astor Piazzolla, Richard Galliano und Egberto Gismonti auf: Eine Reise durch 300 Jahre Musikgeschichte vom deutschen Barock über amerikanischen, brasilianischen und französischen Jazz bis zu argentinischem Tango.

■ So, 8. 12., 20 Uhr, Kampnagel

Vom Ballast befreit

Scott Matthew hat ein feines Händchen für den kleinen melancholischen Song mit der großen tragischen Geste. Auf seinem jüngsten Album „Unlearned“ hat sich der Australier 14 Lieblingslieder vorgenommen, von Neil Youngs „Harvest Moon“ bis Joy Divisions „Love Will Tear Us Apart“. Er entkleidet sie von allem, was ihren Kern verdeckt. Mit Ukulele, Klavier und gewischtem Schlagzeug wird sogar Whitney Houstons „I Wanna Dance With Somebody“ ganz wunderbar heruntergebremst zum sehnsuchtsvollen Wimmern eines unglücklich Verliebten.

■ Fr, 13. 12., 24 Uhr, Uebel & Gefährlich

Schall-platten im Frack

Dass ein DJ eine ganze Band ersetzen kann, weiß jeder. Dass drei DJs folgerichtig ein ganzes Orchester hergeben, beweist das „DJ Orchester“ im Bunker an der Feldstraße. Ab Mitternacht ziehen Mirko Machine, Stylewarz und Mixwell den frisch gebügelten Frack an, um mindestens fünf Stunden mit 30 Fingern auf sechs Turntables zu zaubern. Wer dabei sein will, steht rechtzeitig am Fahrstuhl – und ist älter als 18 Jahre.

■ Mi, 11. 12., 17 Uhr, Institut für die Geschichte der deutschen Juden

Die Feste zusammengebracht

Schon Theodor Herzl, der Vater des politischen Zionismus, hat es gefeiert: Im „Weihnukka“-Fest finden seit mehr als 100 Jahren das christliche Weihnachten und das jüdische Lichterfest Chanukka zusammen: Lebkuchen treffen auf Latkes, neben dem achtarmigen Leuchter hängen Davidsterne im Tannenbaum. Am Mittwoch nun liest der Schauspieler Rolf Becker aus Michael Chabons preisgekröntem Science-Fiction-Krimi „Die Vereinigung jiddischer Polizisten“. Anschließend stellt sich der Lesekreis des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden vor und dessen MitarbeiterInnen präsentieren aktuelle Bücher zu jüdischen Themen.

■ Mi, 11. 12. bis Fr, 13. 12., Metropolis

Kino-Nachwuchs

Auch Janek Riecke, Angelina Maccarone, Özgür Yildirim oder Fatih Akin haben hier ihre ersten Filme gezeigt, den Grundstein für ihre Karriere gelegt: Sein 25. Jubiläum feiert dieses Jahr das Nachwuchsfestival „abgedreht“ (www.abgedreht-hamburg.de). Drei Tage lang präsentiert das Metropolis-Kino Filme, die im Kunstunterricht, in Jugendeinrichtungen, an Hochschulen oder in der freien Szene entstanden. Zu sehen sind, aufgeteilt auf acht Programme, 64 kurze Spiel- und Experimentalfilme, Dokus und Animationen.  MATT

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