Les Bleus: Stille in Hameln

Hameln, das ist die Rattenfänger-Stadt, und das soll die Welt erfahren. Also haben die Stadtväter ihre Rattenfängerhalle zu einem Pressezentrum umgebaut, in dem sich knapp 200 Journalisten tummeln. Außerdem kam zum ersten und einzigen öffentlichen Training der Franzosen am vergangenen Samstag ein Rattenfänger-Darsteller und wollte im Weserbergland-Stadion die „Marseillaise“ auf einer Flöte blasen. Prompt sagten die Franzosen dazu: Non. Keine Party bitte, keine Musik, sondern Ruhe für ein „reines Arbeitstraining“ – so wollte es Frankreichs Trainer Raymond Domenech haben. Wie auch die Unterkunft im Schlosshotel Münchhausen ganz auf innere Emigration ausgerichtet ist: Das Hotel liegt noch vor den Toren Hamelns im Ort Aerzen und sieht nicht nur aus wie eine Festung, sondern wird auch seit der Ankunft der Mannschaft am vergangenen Donnerstag hermetisch abgeriegelt. Die Franzosen wollen Ruhe und bekommen sie. Beunruhigen könnte sie höchstens, wie weit sich Trainer Domenech vorgestern aus dem Burgfenster gelehnt hat: „Ich habe nur eine Mission – die Weltmeisterschaft zu gewinnen.“ kli