WAS MACHT EIGENTLICH ... Veronic Ferres?
: Am falschen Checkpoint stehen

Die allseits beliebte blonde Schauspielerin Veronica Ferres mimt für einen ARD-Zweiteiler „Die Frau vom Checkpoint Charlie“. „Was“, ruft da der auch gerne mal als Touristenführer tätige Berliner aus, „die Geschichte der Mauermuseums-Frau, Alexandra Hildebrandt, wird jetzt sogar verfilmt?“ In der Tat ist die Chefin des „Museums am Checkpoint Charlie“ stadtbekannt und lässt auch gerne mal – zwecks Anlockung von Touristenströmen – die Mauer wieder aufbauen. Dabei scheint es ihr auch nicht immer so wichtig gewesen zu sein, ob der Standort für ihr Gedächtnismonument historische Berechtigung hat.

Die schöne Ferres aber übernimmt keinesfalls die Hauptrolle in einem Thriller über Berliner Gedenkkultur. Der ARD-Film beruht auf einer wahren Begebenheit und zeigt die Lebensgeschichte Sara Benders. Die wurde in den 80er-Jahren ohne ihre Kinder aus Ostberlin abgeschoben und demonstrierte danach täglich am Checkpoint Charlie gegen die Willkür der DDR-Behörden. Vorlage für den TV-Film ist der Roman „Gebt mir meine Kinder zurück! – Der Fall Gallus“ von Ines Veith.

Allerdings steht die ARD Alexandra Hildebrandt in Sachen Nachbauen von historischen Bauten am falschen Ort in nichts nach. Der Film wird nämlich in einem orginalgetreuen Nachbau des Checkpoints Charlie in Leipzig gedreht.

Das ist vor allem schade für die wahre Frau vom Checkpoint, Alexandra Hildebrandt: So ein Kontrollpunktnachbau hätte bestimmt riesige Touristenmassen zu ihrem Mauermuseum gelockt. SEL FOTO: AP