Kosovo: UN-Chef geht

Beobachter fürchten Blockade bei Statusverhandlungen

PRISTINA dpa ■ Mitten in den Verhandlungen über die Zukunft der abtrünnigen südserbischen Unruheprovinz Kosovo hat der UN-Verwalter Soeren Jessen-Petersen seinen Rückzug angekündigt. „Nach fast zwei Jahren auf diesem Posten ist es Zeit, zu meiner Familie zurückzukehren“, begründete Jessen-Petersen am Montag in der Provinzhauptstadt Pristina seinen Schritt. Er werde die Region Ende Juni verlassen.

Der Schritt des aus Dänemark stammenden langjährigen UN-Politikers dürfte die ohnehin festgefahrenen Verhandlungen zwischen der albanischen Mehrheit und der serbischen Minderheit im Kosovo zusätzlich erschweren. Die Einigung auf einen Nachfolger könnte die Vermittlungsbemühungen des UN-Unterhändlers Martti Ahtisaari für Monate blockieren, hieß es in Pristina. Bis zur Ernennung eines neuen Kosovo-Verwalters wird der US-General Steven Schook als bisheriger Stellvertreter die Amtsgeschäfte führen.

Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo wird seit 1999 von den Vereinten Nationen verwaltet. Die Region wird von der Schutztruppe KFOR unter Nato-Führung gesichert.