Lohnplus im Osten

GEBURTENKNICK Experten erwarten spürbare Gehaltssteigerungen in den neuen Bundesländern

FRANKFURT apn | Die Lohnkluft zwischen Fachkräften in Ost- und Westdeutschland könnte sich nach Meinung von Experten zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung schließen. Grund dafür sei der sich abzeichnende Fachkräftemangel in den neuen Bundesländern, sagte Betriebssoziologe Burkart Lutz der Frankfurter Rundschau. Arbeitnehmer könnten von der daraus entstehenden hohen Nachfrage finanziell profitieren.

Der Experte untersuchte die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die ostdeutsche Metall- und Elektroindustrie. Die Studie wird diese Woche von der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung veröffentlicht.

Mit einer spürbaren Lohnangleichung zwischen Ost- und Westdeutschland rechnet auch das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. Die Perspektiven dafür verbesserten sich zunehmend, sagte der Dresdner Vize-Chef Joachim Ragnitz der Leipziger Volkszeitung. Ost-Unternehmen bekämen wegen des Geburtenknicks immer größere Schwierigkeiten, ausscheidende Fachkräfte zu ersetzen. Damit dürften die Löhne stärker als in der Vergangenheit steigen.