Homos zu den Winterspielen

OLYMPIA US-Präsident schickt prominente Lesben nach Sotschi. Merkel unentschieden

WASHINGTON/BERLIN afp/taz | US-Präsident Barack Obama hat zwei offen homosexuelle Sportler in die US-Delegation berufen, die zu den Olympischen Winterspielen ins russische Sotschi reisen wird – und damit ein deutliches Signal nach Moskau geschickt. Die Tennislegende Billie Jean King und die ebenfalls lesbische Eishockeyspielerin Caitlin Cahow werden der Delegation angehören, wie Obama am Dienstag mitteilte. „Die US-Delegation zu den Olympischen Spielen repräsentiert die Vielfalt, welche die USA ausmacht“, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Caitlin Hayden. Prominente Politiker gehören der Gruppe, anders als bei früheren Spielen, nicht an.

Die Regierung in Moskau steht seit Monaten wegen eines Gesetzes gegen „Homosexuellen-Propaganda“ in der Kritik. Homosexuellengruppen, Bürgerrechtler und Prominente fordern daher den Boykott der Olympischen Spiele. Mehrere Staatsführer haben angekündigt, nicht nach Sotschi zu reisen, darunter Bundespräsident Joachim Gauck und Frankreichs Präsident François Hollande.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat unterdessen eine Reise am Dienstagabend nicht ausgeschlossen. Sie sei zwar als Kanzlerin „noch nicht ein einziges Mal bei irgendwelchen Olympischen Spiele gewesen“, doch werde sie „noch mal schauen“, sagte Merkel in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“.