piwik no script img

Justiz wieder aktiv

AUSCHWITZ Staatsanwälte prüfen neue Anklagen gegen mehr als 30 mutmaßliche KZ-Wachleute

BERLIN taz | Seit Ende November ermitteln 20 Staatsanwaltschaften in ganz Deutschland wieder gegen mehr als 30 Personen, die in Auschwitz an der Ermordung von Juden beteiligt gewesen sein sollen. Sieben der mutmaßlichen Täter leben im Ausland.

Die neuen Verfahren gehen auf eine Entscheidung des Landgerichts München zurück. Das hatte im Jahr 2011 den einstigen KZ-Aufseher John Demjanjuk nur für seine Anwesenheit im Lager Sobibor verurteilt, das einzig zur Vernichtung von Juden errichtet worden war. Demjanjuk erhielt wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 28.060 Juden eine fünfjährige Haftstrafe.

Damit änderte sich die bis dahin gültige Rechtsprechung, die für eine Verurteilung individuelle Beweise für eine Täterschaft verlangte.

Die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg rollte daraufhin alte Verfahren neu auf. CJA

Schwerpunkt SEITE 4

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen