Don’t beliebe him!

KREISCH Popsänger Justin Bieber will angeblich aufhören. Muss das Internet jetzt schließen?

Da hat Justin gleich einen auf’n Deckel gekriegt von seinem Manager. Von wegen er hört auf. Ruhestand mit 19. Scooter Brown fand das gar nicht lustig, und sein Schützling beeilte sich zu entschuldigen: „Ich bin 19. Ich mache Fehler.“

Vor zwei Tagen hatte der Teeniestar in einem Radiointerview gesagt: „Ich gehe in den Ruhestand, Alter.“ Dabei ist es doch Biebers Pflicht, seine Belieber, wie seine Fans zärtlich genannt werden, auch weiterhin mit langweiligen Popschnulzen zu versorgen, auf dass sie seine Platten kaufen (13 Millionen) und ihm auf Twitter folgen (48 Millionen). Sonst kann das Internet womöglich dicht machen.

Nein, da hat einer wohl nicht aufgepasst was er redet. Überhaupt ist der Heranwachsende kein lieber Bieber mehr. Wilde Parties, Drogen- und Entziehungsklinikgerüchte, demolierte Hotelzimmer, Bordellbesuche und ein abgebrochenes Konzert sind die Bilanz der letzten Monate. Der frühere Bad Boy Mark Wahlberg richtet öffentlich weise Worte an den Teenieschwarm: „Sei nicht so schlimm, okay? Sei ein netter Junge, zieh deine Hosen hoch, mach deine Mama stolz und hör mit dem Grasrauchen auf!“ Selbst Rapper Eminem, inzwischen über 40, will angeblich dem Bürschchen beibringen, wie man mit Ruhm verantwortungsvoll umgeht.

Wenn er den Bieber da mal nicht unterschätzt. Der junge Mann ist ein Superstar, der am 23. Dezember seine neue Compilation namens „Journals“ auf den Markt bringt. Eminem, schon vergessen? Ruhestandsgerüchte sind knallharte Plattenpromo.

Bieber ist mit dieser Taktik alles andere als allein. Er lernt von den Großen: Bisher ungeschlagen im Nach-der-Neuen-Platte-doch-nicht-Aufhören ist die Schlagerstar-Legende Howard Carpendale. Der hat sich 2003 bereits mit einer Abschiedstournee verabschiedet, im März 2014 steht er immer noch auf der Bühne, tief gebräunt und frisch gefönt wie eh und je. Seit 1969 ist der Mann im Geschäft. Alles richtig gemacht. Bis er diese Fußstapfen ausfüllen kann, darf Bieber ruhig noch in ein paar Fettnäpfchen treten. JULIA NIEMANN