Otfried Preußler

Schriftsteller. 20. Oktober 1923 – 18. Februar 2013

VON JAKOB CLAUSSEN

Jetzt ist es fast zehn Jahre her, dass der Drehbuchautor Michael Gutmann und ich Otfried Preußler und seine Gattin in Rosenheim besucht haben. Wir arbeiteten seit einiger Zeit bereits an der Verfilmung seines Romans „Krabat“ und wollten ihm unser Drehbuch präsentieren.

Das ganze Haus im Rübezahlweg atmete Geschichten, seine Geschichten. Im Garten lag ein großer Mühlstein, an den Wänden hingen die Illustrationen seiner Bücher. Wir waren nervös, denn für die Übersetzung ins Kino musste sein literarisches Werk Veränderungen erfahren. Preußler aber war offen und interessiert und hatte kein Problem damit, Vertrauen in uns zu investieren. Dafür waren wir ihm sehr dankbar. Und erleichtert waren wir auch. Den fertigen Film hat er sich später dann im Kreise seiner Familie angesehen; danach hat er uns einen sehr schönen Brief geschrieben. Auch in unsere Verfilmung seines Buchs „Das kleine Gespenst“ haben wir ihn frühzeitig involviert.

Seinen liebsten Entwurf des „Kleinen Gespensts“ hat er abgezeichnet und somit abgesegnet. Seinem Wunsch haben wir gerne entsprochen.

Jakob Claussen, 52, ist Filmproduzent. Er produzierte die Verfilmungen der beiden Preußler-Kinderbuchklassiker „Krabat“ und „Das kleine Gespenst“