Neuer Wanderpokal

Berliner Ensemble gründet eine Initiative: Peter Handke soll jetzt doch ein Heinrich-Heine-Preis verliehen werden

DÜSSELDORF taz ■ Die Auseinandersetzung um die Vergabe des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Preises hat eine neue Dimension erreicht. In Berlin soll es nun einen neuen gleichnamigen Preis geben. Kurz nachdem der österreichische Schriftsteller Peter Handke die ihm von einer Jury in Düsseldorf zugedachte Auszeichnung wegen des politischen Widerstands im Stadtparlament abgelehnt hat, gründete in der Bundeshauptstadt eine Gruppe aus deutschen Schauspielern und Publizisten die Initiative zur Verleihung eines „Berliner Heinrich-Heine-Preises für Peter Handke“.

Die neue Trophäe soll auch mit einem Preisgeld von 50.000 Euro verbunden sein – „verliehen von allen, die Peter Handke einer Auszeichnung im Namen Heinrich Heines für würdig halten“. Denn der Aufruf, der am Wochenende am renommierten Berliner Ensemble unter der Intendanz von Claus Peymann gestartet wurde, ist verbunden mit der Bitte um Unterstützung und Beteiligung an der Finanzierung des Preisgeldes. Zu den Initiatoren gehören die Schauspieler Käthe Reichel und Rolf Becker sowie der Journalist und Publizist Eckart Spoo. Die Vorgänge um die gescheiterte Vergabe des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Preises an den umstrittenenSchriftsteller und die Haltung des Stadtrates dazu bezeichnen sie als einen „Angriff auf die Freiheit der Kunst“. Das Urteil der Jury, „die selbst genügend künstlerische, ästhetische und politisch-moralische Kompetenz besitzt“, müsse ausschlaggebend bleiben, so sie Initiatoren.

„Das ist ein sehr kreativer Gedanke“, sagt Oliver Keymis, kulturpolitischer Sprecher der Grünen im NRW-Landtag. Er hat sich für die Vergabe des Preises an Peter Handke in Düsseldorf stark gemacht. „Dort hat man eine Lücke gerissen, in Berlin füllen sie die nun aus.“ PEL