Verantwortung übernehmen!

Ich wünsche mir, dass der Sport sich wieder auf seine Stärken besinnt. Sport hat die Kraft, durch ein friedliches Miteinander Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen und Nationen zu verbinden. Sport soll verbinden und nicht trennen.

Das von Pierre de Coubertin vorgeschlagene Motto „Schneller, höher, stärker“ ist von „Größer, teurer, spektakulärer“ abgelöst worden. Der traurige vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung wird in Sotschi oder durch das Verhalten der Fifa im Hinblick auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen der WM-Baustellen in Katar sichtbar.

Ich träume von einer Sportwelt, die Leistungssport integriert und Menschenrechte fördert.

Es wäre schade, wenn der Spitzensport all die positiven Möglichkeiten, die Ideale und Werte zugunsten von Gewinnmaximierung aufgeben würde. Der organisierte Sport muss sich der Verantwortung stellen, die seine Autonomie mit sich bringt. Er muss glaubhaft die Menschen und Institutionen unterstützen, die sich für Transparenz, gegen Korruption, gegen Doping und Wettbetrug aussprechen.

Ich möchte auch in Zukunft Teil dieser Bewegung sein und dazu beitragen, dass Sport Menschen und Kulturen verbindet.

In der Olympischen Charta heißt es: „Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur olympischen Bewegung unvereinbar.“ Es ist an der Zeit, die olympische Bewegung an ihre eigenen Werte zu erinnern.

Imke Duplitzer, 38, ist Degenfechterin und trat fünfmal bei Olympischen Spielen an