kati kriegt die krise
: Reinhart Beckstein ist eben ein emotionaler Typ

Ja gut, ich sach mal, der Hans-Werner Poschmeier ist manchmal etwas übermotiviert und erzählt über eine Mannschaft nach erstem Gegentor in Minute fünf, „sie wird nie aufgeben, auch wenn sie zurückliegt, egal wie hoch“. Oder er verwechselt dies und das, einen Verkehrsminister auf der Tribüne mit dessen Kollegen von der Verteidigung etwa. Und wenn ein Spieler Pimpong heißt, haut er raus, dessen Team wolle doch jetzt nicht etwa Pingpong mit dem Gegner spielen. Aber das ist doch ein flotter Sprachwitz vom Posch. Der lässt sich eben so richtig mitgehen.

Und ja nun, es ist wohl nicht so ganz up to date und pc, Spielern aus der Elfenbeinküste aufzuschwatzen „Oh, sie haben ein großes Herz!“ und zu orakeln, dass ihnen bei Niederlagen die „afrikanische Seele“ schmerzt. Aber der Reinhart Beckstein ist eben auch ein emotionaler Typ. Der hat selbst ein ganz, ganz großes Herz! Und sein Kollege Stefan Simonis erst: Der befeuert mit männlich-kehligem Torjubel den Patriotismuspegel, wenn ein deutsches Tor fällt, aber er denkt auch darüber nach, ob die Ehe von Angela Merkel okay ist, wo ihr Mann ja nie neben ihr sitzt. Das ist so nett, wenn einer über den Tellerrand blickt. Und wenn Marc Reifen nicht sofort sieht, dass ein Elfmeter ein Elfmeter ist, dann doch nur, weil so viel blendende Sonne in unseren fantastischen Stadien ist; und im nächsten Spiel war’s schon viel besser mit der Einsicht. Ach, das war nicht der Reifen? Der heißt gar nicht Reifen sondern Reif, und es war der Wark? Ja, klar, meinte ich auch. Aber Reifen oder Walk, äh Wark, Hauptsache RTL. Oder?

Und hab ich Poschmeier gesagt? Nein: Wolf Dieter Poschmann, der alte Kugelstoßer, Quatsch, Läufer! Hab mich versprochen. Das ist aber auch kompliziert, all diese Namen und Infos, da kommt man schon durch ’n Tüddel. Und es ist auch so heiß, und alles ist so ergreifend und so schnell und so live.