: Tristesse à la Côte d’Ivoire
Volkes Wut gibt sich auch in der Elfenbeinküste unerbittlich. Die orange-weiß-grünen Nationalfähnchen sind aus den Straßen verschwunden. „Das letzte Spiel interessiert keinen mehr“, sagt der Sportjournalist Ange Behi. Auch zwei nach Deutschland gereiste Minister der Côte d’Ivoire haben den nächsten Flug nach Paris genommen. Nur der Sportminister will heute noch in München beim letzten Spiel gegen Serbien-Montenegro zuschauen. Es wird wohl auch das letzte Spiel für den französischstämmigen Nationaltrainer sein. So sieht es sein Vertrag vor. Trotzdem fordern enttäuschte ivorische Fußballfans den Kopf von Henri Michel. Da zählt es nicht, dass er in zwei Jahren Arbeit dem westafrikanischen Land die erste WM-Qualifikation in der Geschichte bescherte. Henri Michels stattliches Salär von gut 45.000 Euro im Monat wird in Zeitungskolumnen diskutiert. Das ganze Land hoffte auf mehr, auch um der tristen Realität für einige Momente zu entkommen. UNO-Blauhelme der seit zwei Jahren laufenden Friedensmission stellten an verschiedenen Orten im geteilten Land Großbildleinwände auf, im Norden bei den Rebellen wie im Süden weiter unter Regierungskontrolle. Journalist Behi: „Der politischen Krise hilft das Abschneiden kein Stück.“ HAKEEM JIMO
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