was singen wir bei der wm?

Die taz bat Musiker und Bands zur Fußball-WM um musikalische Statements zu Deutschland. Beim Turnier wird ja auch die Nationalhymne gespielt, und wir dachten daran, wie schön es doch wäre, rechtzeitig ein Gegengift parat zu haben: die CD Inter Deutschland. Zum Mitsingen und Nachdenken.

Heute: Architekt – „Heimspiel“

Architekt sprechsingt über deutsche Klischees: „Hools im Regionalexpress“ und „Spießer hinterm Jägerzaun“. Alles ernst gemeint? Ja, sagt der Hamburger Rapper: „Ich hab eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner gemacht. Die Typen mit dem Praline-Poster im Spind gibt’s wirklich“.

Aus allerlei Bildern setzt sich beim Hören ein Deutschlandbild zusammen, das viel zeigt, aber nicht verurteilt. „Aus einem Gefühl heraus“ hat er einen Rundumblick auf deutsche Verhältnisse („Eigentlich ist doch alles ganz gut“) und Personengruppen geschrieben. Auf ein Aggro-mäßiges „Was guckst du?!“ antwortet der typisch deutsch-intellektuelle Allesversteher: „Wir könn’ doch drüber reden!“

Die Refrainzeile macht – bei all dem Wortwitz – doch ein bisschen nachdenklich: „Man stößt auf Stein, wenn man nach Tieferem sucht.“ KIR