: Die Renaissance des Eintopfs
Umfassende Redaktionfusionen bei Springer-Titeln. Nur „Bild“ und „BZ“ bleiben draußen
Nun ist es so weit: Die Axel Springer AG setzt endgültig auf eine Zentralredaktion für Print und Internet. Zur bereits bestehenden Gemeinschaftsveranstaltung von Welt, Welt Kompakt und Berliner Morgenpost stößt jetzt auch die Welt am Sonntag. Alle vier Titel haben künftig nur noch ein gemeinsames Politik- und Wirtschaftsressort. Die Nachrichten- und Sportredaktion sind schon länger fusioniert. Nur Bild und B.Z. bleiben weiter allein.
Politikchefin des Welt-Verbundes wird Margaret Heckel, bisher Ressortleiterin Politik der WamS. Als Wirtschaftsführer agieren künftig Thomas Exner und Jörg Eigendorf (bisher Welt/Morgenpost). Ob sich bisherige Hierarchen wie die Chefs der Innen- und Außenpolitik wenigstens auf Posten als stellvertretende Ressortleiter freuen können, blieb nach der gestrigen Redaktionsversammlung unklar. Dafür sollen auch Kulturredaktionen aller Titel auf den Prüfstand.
Dass im Zuge der Zusammenlegung auch Stellen abgebaut werden, wollte Verlagsgeschäftsführer Josef Probst zwar nicht ausschließen. „Aber das ist ein eher marginaler Aspekt“, so ein Teilnehmer. Das Rezept für den neuen Springer-Eintopf: Zeitung und Internet-Angebot sollen komplett verzahnt und welt.de zum führenden Internet-Angebot Deutschlands werden. Dummerweise, so ein Mitarbeiter, habe Springer schon „mehrfach bewiesen, dass sie gerade Online nicht können“. STG
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