Medienticker

Fritz Pleitgen (68), WDR-Intendant und Beinahe-Pensionär, hat am Donnerstag bei der Rundfunkratssitzung des WDR in Siegen nochmals seine Bereitschaft bekräftigt, sich nach Ablauf seiner Amtszeit 2007 selbst zu beerben, wenn dies das höchste Gremium der Anstalt wünscht. Pleitgen habe außerdem erklärt, nicht nur mit der im Mai installierten Wahlvorbereitungskommission, sondern allen RundfunkrätInnen „über die Zukunft des WDR“ zu reden, heißt es in WDR-Kreisen. Ein erstes Treffen der Kommission hatte am Mittwoch noch ohne Pleitgen stattgefunden. Offenbar soll Pleitgen erst unmittelbar vor der nächsten turnusmäßigen Rundfunkratssitzung im August mit der Wahlkommission sprechen. Dies, sagen Insider, würde die Intendantenwahl zeitlich bis in den November verschieben. Auf CDU-Initiative hatte sich im Mai ein Teil der RundfunkrätInnen überraschend für eine weitere Amtszeit Pleitgens ausgesprochen. Zu alt für den Posten – wie es aus der gegen eine erneute Kandidatur Pleitgens eingestellten SPD angedeutet wird – fühlt sich Pleitgen jedenfalls nicht: Allein in der vergangenen Woche sei er für den WDR unter anderem in Moskau und Straßburg gewesen, so Pleitgen in Siegen. (stg)

David Montgomery (57), Finanzinvestor auf Shoppingtour, weht auch aus dem Norden scharfer Gegenwind entgegen. Mit einem Appell an ihren derzeitigen Arbeitgeber, sich an seine Versprechungen zu halten sowie publizistische und gesellschaftliche Verantwortung zu zeigen, endete am Donnerstag ein gemeinsames Treffen der Belegschaftsvertreter der dänischen und norwegischen Zeitungen von Orkla-Media. Wörtlich heißt es darin: „Wir wollen unter keinen Umständen von einem rücksichtslosen Medienspekulanten wie David Montgomery aufgekauft werden.“ Ende letzter Woche war bekannt geworden, dass Montgomerys Investorengruppe Mecom an der Übernahme von Orkla-Media interessiert ist (siehe taz von gestern). Die Beschäftigen kündigen außerdem „Aktionen“ an, um einen möglichen derartigen Verkauf zu stoppen. An welche Art von Aktionen man denkt, blieb in einem kurzen Pressebriefing unklar: Man werde sich jedenfalls an die Bestimmungen des Arbeitsrechts halten. RWO