Milde für Snowden gefordert

BERLIN taz | Zwei der bedeutendsten englischsprachigen Zeitungen haben eine Kronzeugenregelung für den Whistleblower Edward Snowden oder eine Begnadigung durch den US-Präsidenten gefordert. Snowden habe es nicht verdient, wie andere Tippgeber unter der Obama-Regierung „für sehr lange Zeit weggeschlossen“ zu werden, schrieb der Guardian. Die britische Zeitung hatte als erste geheime Dokumente publiziert, die Snowden aus seiner Zeit als NSA-Mitarbeiter hatte. Die New York Times hingegen hatte Snowdens Tun anfangs als Verbrechen eingestuft. Nun schreibt sie in einer seltenen offiziellen Stellungnahme ihres „Editorial board“, also ihrer gesamten 19-köpfigen Meinungsredaktion, Snowden erweise den USA einen großen Dienst: Seine gestohlenen Unterlagen hätten gezeigt, wie sehr der Militärgeheimdienst aus dem Ruder laufe und wie stark die Verfassungsrechte durch die NSA verletzt würden. REM