Weltmeister im Klimaschutz außer Kontrolle

BERLIN taz | Mehr Kontrollen sollen in Gesetz gegossene Klimaschutzziele absichern. Das forderten Jürgen Resch und Cornelia Zehm von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) am Montag.

Sie hatten in den Bundesländern angefragt, welche Behörden Verstöße gegen Klimaschutzgesetze registrieren. Nur vier Länder untersuchen demnach etwa die Energieeinsparverordnung für Gebäude – mit unklarem Ergebnis.

Gerichtsprozesse seien ein Indikator für das Problem. „Hausbesitzer klagen nur selten gegen Baufirmen, die nicht ausreichend gedämmt haben. Am Ende bezahlt ja der Mieter die Heizkostenrechnung“, sagt Cornelia Zehm, die Leiterin der Klimaschutzabteilung. Nach ihren Berechnungen werden im Jahr 2020 bis zu 57 Millionen Tonnen Kohlendioxid zu viel ausgestoßen, weil heute Gebäude nicht nach Energieeinsparverordnung gebaut werden.

„Ohne Kontrollen wird Deutschland die hochgesteckten Klimaschutzziele nicht einhalten können“, sagte DUH-Geschäftsführer Resch. Die Kosten dafür würden durch Bußgelder gedeckt werden. JÖRG ZEIPELT