so spielt die ukraine

Schlecht fürs Auge, gut fürs Resultat. Die Ukraine spielt Ergebnisfußball, sie lieben die Effizienz, den strategischen Plan-Fußball, als gäbe es die sowjetische Planwirtschaft noch. „Wir arbeiten für das Resultat“, sagt Trainer Oleg Blochin. „Konservativ“ mag er nicht hören, „lieber vorsichtig“. Defensive ist ihr Credo – mit vier kopfballstarken Abwehrrecken, davor eine Doppelsechs, alle physisch stark, eingespielt (im Kader stehen acht Kicker aus Kiew, fünf von Donezk, vier aus Dnjepropetrowsk). Die Aufstellungen haben gewechselt, alle sind untereinander problemlos austauschbar. Gegen die Schweiz hielt der Defensivverbund – also fast alle – die Gegner erfolgreich der Gefahrenzone fern und ließ in 120 Minuten ganze sechs Schüsse aufs ukrainische Tor zu. In Systemkategorien ist es eher ein 4-5-1 als ein 4-4-2. Hinter und neben Schewtschenko könnte gegen Italien auch Angreifer Artem Milewski auftauchen, jener 21-jährige Frechdachs, der seinen Elfmeter gegen die Schweiz so dreist nach Panenka-Art ins Tor löffelte. Im Tor steht Alexander Schowkowski, einer, der auch lieber sicherheitsfaustet als versucht, den Ball elegant zu fangen. Der Kiew-Keeper ist einer der letzten Muslime im Turnier; bevor er seine zwei Elfmeter gegen die Schweiz hielt, „dachte ich nur: Inschallah.“ MÜLL