Sol y Gomez

HALBFINALE Vor zwei Jahren fieberte Christian Gaebler (SPD) für Spanien. Nun ist er schwer für Deutschland

■ Der 46-Jährige ist parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Darüber hinaus ist er mit seinem Kompagnon Robert Krainovic Inhaber der spanischen Tapasbar „Sol y Sombra“ am Oranienplatz in Kreuzberg, ein beliebter Treffpunkt von Politikern. In seiner Freizeit spielt Gaebler Fußball – und zwar modernen Passfußball, wie ein Mitspieler betont. (taz)

taz: Herr Gaebler, Sol y Sombra, der Name Ihres Restaurants, heißt Licht und Schatten. Gab es bei den spanischen WM-Spielen bisher mehr Schatten als Licht?

Christian Geabler: Das war eher Grau in Grau. Die Sonne schien jedenfalls nicht strahlend. Nur ab und an hat es mal aufgeblitzt.

Und bei den Deutschen?

Da wird mit einer unerwarteten Dynamik und Konsequenz aufgespielt – strahlender Sonnenschein!

2008 beim Endspiel der Europameisterschaft spielte Deutschland schon einmal gegen Spanien. Da haben Sie in Ihrer Kneipe ein spanisches Trikot angehabt.

Stimmt nicht. Das spanische Trikot hatte ich bei einem SPD-Pressefest an, bei dem gleichzeitig auch Spanien spielte. Ich glaube, es war gegen Frankreich.

Was ziehen Sie heute Abend beim Halbfinale an?

Gegen Deutschland würde ich nie das spanische Trikot anziehen. Das ginge zu weit.

Wie sehen denn das Ihre Gäste?

Das ist gemischt. Bei den Spanien-Spielen gab es bisher immer einen starken spanischen Block. Bei den Deutschland-Spielen überwogen natürlich die deutschen Fans.

Heute Abend treffen alle aufeinander.

So kann man das sagen.

Wie wird es ausgehen?

Ich hoffe auf eine friedliche Feier nach einem guten Fußballspiel mit Deutschland als Gewinner.

Mit oder ohne Mario Gomez?

Na ja, wir wollen doch Tore für Deutschland sehen. Eher ohne.

Wenn Deutschland Weltmeister wird: Woran hat es Ihrer Meinung gelegen? An Jogi Löw, an der jungen Mannschaft oder am Multikultiteam?

An der richtigen Mischung aus allem – und am produktiven Zusammenwirken. INTERVIEW: UWE RADA