Entscheide sich, wer kann

TICKETPREISE Das Angebot wird wie jedes Jahr üppig sein beim taz.lab. Das Eintrittsgeld bleibt günstig, wird jedoch leicht erhöht

Seit der erste taz-Kongress 2009 im Haus der Kulturen der Welt stattgefunden hat, sind jedes Jahr neue Formate und weitere Räume – seit vorigem Jahr muss man sagen: Zelte – dazugekommen. Ja, in den letztjährigen Kaffeepausen vor dem taz.presso-Mobil wurde sogar gestöhnt, das Angebot sei allzu üppig geworden – man könne als Normalsterblicher nicht jede Veranstaltung besuchen und damit komme man nicht mehr ohne schlechtes Gewissen nach Hause.

Andererseits: Ein üppig beladener Teller ist besser als ein karger. Gelegentlich die Qual der Wahl zu haben, ist eines der Grundübel moderner Zeiten. Als es vor 50 Jahren nur ein Fernsehprogramm in der Bundesrepublik gab, meckerte man, dass es wenigstens Alternativen braucht. Anders jetzt, da viele gar nicht mehr fernsehen, weil ihnen das Angebot wie ein undurchdringlicher Dschungel vorkommt. Auszuwählen aus der Fülle ist das Schwierigste überhaupt, wissen wir doch.

Wie dem auch sei: Das Gefühl, nicht bei allem zuhören oder mitsprechen zu können, doch eben dies zu wollen, ist natürlich schlecht für einen gut gemeinten Termin, zu dem diskussionswütige, generell sehr interessierte Menschen aus der ganzen Republik nach Berlin reisen. Gleichwohl: Bereits in der Schule musste geübt sein, was es zu schwänzen lohnt. Entscheiden muss man sich letztlich immer – wenn Sie gerne trotzdem alle Veranstaltungen besucht hätten: umso besser.

Wir haben in den letzten Jahren mit dem taz.lab viel an Formaten ausprobiert, Filmvorführungen etwa, den Speakers Corner oder auch Stadtführungen – vieles hat sich bewährt, manches weniger. Noch immer werden die meisten Ideen zuerst einmal erwogen, diskutiert, bevor sie abmoderiert werden. Zum Beispiel die Eintrittspreise, die manchen in Anbetracht des stets gewachsenen Angebots läppisch erschienen. Trotzdem hielten wir an den vergleichsweise günstigen Preisen fest, jahrelang.

Die Befürworter höherer Preise verwiesen auf die harten Fakten, die hinter jeder Kongressvorbereitung stehen, und unterstrichen ihre Forderung mit dem Verweis auf andere Tagungen und Kongresse mit weitaus höheren Preisen. Die Gegner betonten die Loyalität der taz.lab-BesucherInnen und verteidigten die freie Preiswahl. Von dieser Diskussion bleibt in diesem Jahr ein Kompromiss – bewährtes System, andere Zahlen.

Der Eintritt zum taz.lab 2014 kostet neu zum normalen Preis 15 Euro, zum solidarischen 30 Euro und zum politischen Preis 50 Euro – erhältlich seit heute im taz Shop (Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin oder shop.taz.de). Mit Garantie für ein gewohnt üppiges Programm, dem ohne persönliche Entscheidungen jedoch nicht beizukommen sein wird.

GINA BUCHER