WM-Kucken in XXL

Vor dem Halbfinale: NRW-Kommunen räumen ihre Innenstädte für noch mehr „Public Viewing“

KÖLN dpa/taz ■ Weil die DFB-Elf im Halbfinale der Fußball-WM steht, schaffen die nordrhein-westfälischen WM-Städte zusätzlichen Platz für Fans der „Mannschaft“. Schon zum Viertelfinale der deutschen Nationalelf hatte die Stadt Köln die Public-Viewing-Flächen an der Deutzer Werft für etwa 80.000 statt bislang 35.000 Menschen erweitert. „Das hat prima funktioniert, das geht auch im Halbfinale“, sagte der Kölner WM-Organisator Horst Meyer. Die Stadt Dortmund will das Fanfest zum Halbfinale von bisher 45.000 um 18.000 Plätze vergrößern, Gelsenkirchen hatte bereits von bisher 20.000 auf 30.000 Plätze erweitert.

Auf den vier Kölner Fanflächen bei der Deutzer Werft, auf dem Heumarkt, dem Roncalliplatz und am Schokoladenmuseum seien beim Viertelfinalspiel der Deutschen „weit über 200.000 Leute“ gewesen, sagte Meyer weiter. „Wir sind jetzt bei einer Kapazität, mit der man die Leute gut bedienen kann.“ Sinnlos sei es, die Kapazität endlos weiter auszudehnen. Die Preise für die Großbildleinwände, die die Stadt in Schweden bestellt habe, seien „horrend“.

Dortmund ist nach Einschätzung von WM-Organisator Gerd Kolbe gut mit der Kapazität der Public-Viewing-Flächen am Friedensplatz mit 15.000 Plätzen und in den Westfalenhallen mit etwa 30.000 Plätzen ausgekommen. Dennoch sei für das morgige Halbfinale (Deutschland gegen Italien im Westfalenstadion) geplant, am Südwall vier Trucks mit je einer 4.000-Quadratmeter-Leinwand aufzufahren und das Fanfest um 18.000 Plätze zu vergrößern. Für den Finalsonntag sei ein Fanfest am Hansaplatz mit 15.000 Plätzen geplant.

Die Stadt Gelsenkirchen hatte das Public Viewing auf der Glückaufkampfbahn bereits um 10.000 auf 30.000 Plätze erweitert – mit einer weiteren Leinwand auf einem Nebenspielplatz. „Wir hatten nicht erwartet, dass so viele Leute kommen“, sagte Stadtsprecher Martin Schulmann. Wegen des Spiels England-Portugal waren am Wochenende insgesamt 80.000 Engländer in Gelsenkirchen – davon 40.000 ohne Tickets. „Das hat es noch nicht gegeben“, sagte Schulmann. Speziell für dieses Wochenende sei das Gelände der Trabrennbahn für 60.000 Menschen freigegeben worden.

Beim morgigen Halbfinale soll es laut Schulmann bei 30.000 Plätzen bleiben, zumal es überall in den Städten des Ruhrgebiets Public Viewing gebe: „Da sammeln sich nicht ganz so viele Leute, sondern es verteilt sich.“ Dennoch: Flächen für Notfälle gebe es noch.