Schweinegrippe- Chronologie

23. April 2009: Mexiko meldet erste H1N1-Fälle an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gesundheitsbehörden in Kanada identifizieren das Virus als „Schweinegrippe“. Erste Fälle in den USA.

25. April 2009: Die WHO warnt vor dem „Pandemie Potenzial“ des Virus. Am Frankfurter Flughafen werden Reisende aus Mexiko auf Symptome untersucht.

30. April 2009: Das Bundesgesundheitsministerium schaltet eine Bürger-Hotline. Jeder H1N1-Verdachtsfall ist eine Zeitungsmeldung wert. Erkrankte werden möglichst isoliert.

11. Juni 2009: Die WHO ruft den Pandemie-Fall aus.

14. Juli 2009: Die Bundesländer melden, sie hätten sich geeinigt, Impfstoff für 30 Prozent der Bevölkerung zu kaufen. Über Optionen für weitere Mengen wollen sie gemeinsam mit dem Bund und der Industrie verhandeln.

Juli/August 2009: Staat und Krankenkassen streiten, wer die Kosten für die H1N1-Impfung tragen muss. Mitte August kommt die Einigung: Die Kassen zahlen, bis 50 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Diese Quote wird nie erreicht werden. Inhaltlich wird die Impfung wenig diskutiert. Es gibt nur wenige importierte Infektionen.

29. September 2009: GlaxoSmithKlines Impfstoff Pandemrix erhält EU-Zulassung.

12. Oktober 2009: Offizielle Impfempfehlung der Ständigen Impfkommmission. Kurz darauf erreicht Kritik an Wirkverstärkern und der schnellen Impfstoffzulassung auch den medialen Mainstream. Es wird bekannt, dass die Bundeswehr anderen Impfstoff bestellt hat als die Länder.

25. Oktober 2009: Start der Impfkampagne. Inzwischen gibt es auch eine Ansteckungswelle, die Mitte November ihren Höhepunkt erreichen wird. Teils schließen Schulen und Kitas.

2. Dezember 2009: Die Dosierungsempfehlung für Pandemrix wird geändert. Die bestellten 50 Millionen Dosen reichen für etwa doppelt so viele Menschen wie geplant.

7. Januar 2010: Die Länder verhandeln mit GlaxoSmithKline. Die Bestellung wird auf 34 Millionen Dosen reduziert.

Ende Juni 2010: Laut WHO wurden weltweit 18.239 H1N1-Tote gemeldet. Das RKI beziffert die Zahl der Todesfälle auf 257. Gezählt werden verstorbene Infizierte, unabhängig davon, ob Schweinegrippe Todesursache war. (kaj)