Melilla: Flüchtling stirbt bei Ansturm

MADRID afp ■ Beim Versuch der Erstürmung der spanischen Exklave Melilla in Marokko ist gestern ein Flüchtling ums Leben gekommen. Die Frau, deren Nationalität zunächst nicht bekannt war, sei aus sechs Meter Höhe von einem Absperrgitter gestürzt, sagte ein Sprecher der spanischen Polizei. Bis zu 70 Menschen hätten am Morgen versucht, von Marokko aus in die Exklave zu gelangen. Fünf von ihnen kamen über die Grenze, darunter die Frau, die dort zu Tode stürzte. Ein zweiter Flüchtling wurde demnach schwer verletzt. Die marokkanische Armee drängte die übrigen Flüchtlinge zurück. Im Spätsommer 2005 hatten afrikanische Flüchtlinge mehrfach versucht, durch Massenanstürme nach Melilla oder in die nahe spanische Exklave Ceuta zu gelangen. Dabei starben 14 von ihnen. Die Exklaven, die auf nordafrikanischem Boden liegen, gehören zum Schengen-Raum der EU. Nach dem Überqueren der Grenze können die Einwanderungswilligen einen Asylantrag bei den spanischen Behörden stellen.