Regionalmacht: Saudi-Arabien

Das saudische Herrscherhaus verfolgt vor allem zwei Interessen: Ruhe im eigenen Land und jenseits der Grenzen (siehe Bahrain) sowie die Stärkung der Rolle als Regionalmacht. Um Anfang 2013 Protesten vorzubeugen, ging noch ein warmer Geldregen in Höhe von 32 Milliarden Euro auf die Bevölkerung nieder. Demonstrationen sind im Königreich verboten.

Dennoch gab es Kundgebungen, vor allem im ölreichen Osten des Landes. Die schiitische Minderheit dort fühlt sich diskriminiert. Für strenggläubige Wahhabiten, die den Islam rückwärtsgewandt interpretieren, gelten Schiiten als Abtrünnige.

In der Region hat das Königshaus verlässliche Verbündete verloren, darunter Ägyptens Husni Mubarak. Daher beeilte sich die Regierung, die Absetzung von Mohammed Mursi durch das Militär zu unterstützen. Die Muslimbrüder sind in Saudi-Arabien verboten.

Hinzu kommt, dass der Bürgerkrieg in Syrien, wo Saudi-Arabien islamistische Gruppen unterstützt, sowie die Annäherung zwischen Iran und den USA im Atomstreit die langjährigen engen Beziehungen zwischen Riad und Washington belasten. Dahinter steht die Konkurrenz zum schiitischen Iran, Saudi-Arabiens Intimfeind. B.S.