pft in flüssen
: Trinkwasser für alle!

Weltweit haben mehr als eine Milliarde Menschen kein sauberes Trinkwasser. Auf dem Weltwasserforum im März diesen Jahres in Mexiko-Stadt hat der Präsident des Weltwasserrates, der Franzose Loiïc Fauchon, wieder einmal dazu aufgerufen, den Zugang zu sauberem Wasser als ein Grundrecht aller Menschen anzuerkennen. Was eigentlich eher ein Problem von unterentwickelten Ländern wie Äthiopien ist, macht nun auch uns hier in Nordrhein-Westfalen hellhörig. Dabei sollte sauberes Trinkwasser selbstverständlich für jeden Menschen ausreichend vorhanden sein. Kein Mensch sollte dafür kämpfen müssen.

KOMMENTAR VON GESA SCHÖLGENS

Bis jetzt hatten wir es ja auch nicht nötig, für sauberes Wasser in unserem Land zu streiten. Vielleicht klingt die Forderung der Grünen, für eine bessere Trinkwasseraufbereitung zu sorgen, deswegen so ungewohnt – und beängstigend. Das Umweltministerium weist alle Vorwürfe von sich. Aber kommt es damit auf Dauer durch?

Fakt ist: Die weltweiten Trinkwasserreserven gehen zur Neige, weil wir verschwenderisch damit umgehen. Industrie wie Landwirtschaft verschmutzen Flüsse und Grundwasser weitgehend ungestraft. Die Belastung von Ruhr und Möhne mit giftigen Tensiden ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Deswegen sollten wir uns die Kostbarkeit des Rohstoffes Wasser ins Bewusstsein rufen, sparsam damit umgehen und die Verschmutzer zur Rechenschaft ziehen.

Im aktuellen Fall hat offenbar die staatliche Aufsicht über das Trinkwasser versagt. Die fortschreitende Privatisierung des Wassers in Deutschland ist aber erst recht keine Lösung. Denn bisher wurde nicht wie versprochen der Wasserpreis gesenkt, sondern er stieg. Auch die Qualität von Leitungen und Kanälen hat sich nicht wie erhofft verbessert. Unternehmen wie RWE sind der hohen Verantwortung für das Trinkwasser noch weniger gewachsen als die Kommunen.