„Zeigen, was man draufhat“

„Kaltstart“-Festival zeigt massenhaft junges Theater

■ ist Schauspieler und Produktionsleiter bei „Kaltstart Pro“. Zudem leitet er das Ensemble „Reckless Factory“. Foto: privat

taz: Herr Enslin, was ist „Kaltstart“ eigentlich?

Samuel Enslin: Kaltstart Hamburg 2010 ist eine Plattform, die junges Theater unterstützt. Es ist eine Fusion aus vier Festivals: „Kaltstart Pro“, „Fringe“, dem „Finale“ der Theaterakademie und dem Schülerfestival „Young Star“.

Was macht „Kaltstart“ einzigartig?

Die Tatsache, dass es im deutschsprachigen Raum kein Nachwuchs-Theaterfestival mit diesem Konzept gibt. Die bestehenden Nachwuchs-Festivals haben rigide Auswahlverfahren. Wir finden, dass das nicht ausreicht, um die ganze Bandbreite des Nachwuchses zu fördern.

Wie wählen Sie aus?

Jedes der beteiligten Festivals hat ein anderes Prozedere. Für „Fringe“ kann sich jeder anmelden, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist. „Kaltstart Pro“ sucht die Produktionen über das Vereinsnetzwerk, also über Empfehlungen. Dabei muss es nicht immer gleich die ganze Produktion sein, sondern vielleicht auch nur ein einzelner Schauspieler oder Regisseur.

Wird „Kaltstart“ in ein paar Jahren womöglich professioneller, etablierter ist als geplant?

Wir wollten schon immer professionell sein, aber uns fehlen die Mittel. Also haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und sagen: Weil wir wenig technische Ausstattung haben, lautet das Konzept „unplugged“. Da kann jeder zeigen, was er wirklich draufhat. INTERVIEW: PS

Erstes Stück: heute, 18 Uhr, Haus III&70: „Schiller feiern – Eine Ruhestörung“. Festival bis 25. 7. www.kaltstart-hamburg.de