hamburg heute
: Den Durchblick bewahren

Fielmann legt die Zahlen auf den Tisch: Der Optiker lädt seine Aktionäre zur Hauptversammlung

Ein Taschentuch ist ein „Tempo“ und Klebestreifen ist „Tesa“. Komisch, dass das Wort „Brille“ hierzulande noch nicht ersetzt wurde. Durch „Fielmann“ zum Beispiel. Ist der Hamburger Mammutoptiker doch spätestens seit dem Werbespot mit „Julia“, deren Vater „keinen Pfennig dazubezahlt“ hat, den meisten ein Begriff. Mittlerweile kennen sogar über 90 Prozent den Hersteller von Brillenmoden. 16 Millionen Bundesbürger blicken täglich durch Gläser aus dem Hause Fielmann. Jede zweite Brille geht über einen der Ladentische der Kette.

Den Grund dafür hat besagte Julia schon angesprochen, die Firma selbst formuliert es so: „Fielmann hat die Kassenbrille schön gemacht, ihr gesellschaftliche Akzeptanz verschafft, die Diskriminierung per Sozialprothese abgeschafft, die Brillenmode demokratisiert.“

Glasklar, dass so einer schwarze Zahlen schreibt: zehn Prozent Absatzplus, zehn Prozent Umsatzplus, 20 Prozent Gewinn. Fürs laufende Jahr sind 25 neue Filialen und 300 zusätzliche Arbeitsplätze auf dem Programm. Sowas verkündet man gerne, und so lädt Fielmann seine Aktionäre heute ab 10 Uhr zur großen Lobhudelei in die Handelskammer. Da sowieso alle Kurven nach oben weisen – dafür braucht man keine Brille – geht es bei dem großen Treffen am Adolphsplatz 1 wohl primär um die Kernkompetenz des Konzerns: sehen und gesehen werden. MB