DAS DETAIL
: Der begehrte Talkshow-Stuhl

Hans-Olaf Henkel nervt. Das befand 2010 sogar die Bild-Zeitung, für die der Ex-BDI-Chef, Wirtschaftslobbyist und Bestsellerautor lange als Kolumnist gearbeitet hat.

Insgesamt war Henkel im Jahr 2010 zehnmal als Talkshow-Gast im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen. Danach hatten sich die Zuschauer an Henkels Anti-Euro-Tiraden sattgesehen. Mit Henkels Fernsehpräsenz ging es jedenfalls steil bergab. 2011 kam er auf fünf Talkshow-Auftritte, 2012 waren es nur noch drei. 2013 war Henkel ein einziges Mal bei „Hart aber fair“ zu Gast.

Jetzt ist Henkel als Heilsbringer der Euro-Kritiker-Partei Alternative für Deutschland (AfD) zurück im Rampenlicht. Am Dienstag wurde er offiziell als Parteimitglied vorgestellt. Zur Pressekonferenz kamen rund 50 Journalisten. Henkel hielt lächelnd seinen neuen Mitgliedsausweis in die Kameras und beantwortete Fragen zu seinen politischen Ambitionen, die er sich während seiner 15-minütigen Ansprache vornehmlich selber stellte.

Die Hoffnungen der politisch angeschlagenen AfD ruhen nun ganz auf ihrem Promi-Neuzugang. Dabei nutzt der medienwirksame Parteibeitritt vor allem einem: Hans-Olaf Henkel. Selbst wenn die AfD bei den Europawahlen an der Dreiprozenthürde scheitert, dürfte Henkel ein Stuhl bei Anne Will, Maybrit Illner und Co. wieder sicher sein. FZA