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Der besondere TippOldenburger Kultursommer

Oldenburg als Zentrum Nordwestdeutschlands beeindruckt doch immer wieder mit kulturellen Ereignissen erster Güte. Verantwortlich dafür zeichnet unter anderem die rührige Kulturetage, die mit den Filmfestspielen und eben dem Kultursommer auf hohem Niveau das Publikum bedient. In diesem Jahr allerdings gibt es die Kultur kompakt: statt vier nun nur drei Wochen – was dem Inhalt aber keinen Abbruch tut. 87 Termine, sprich 23 Konzerte, 23 Theaterspiele, 15 Lesungen sowie sechs Filme und einiges mehr. Eröffnet wird das Sommerspektakel von „Pantéon Rococó“, einer mexikanischen Mestizo-Band, die gewiss nichts anbrennen lässt. Kaum weniger Aufsehen erregen auch „Woven Hand“ mit ihrem manischen Goth-Country. „Woven Hand“ sind übrigens die neue Band von David Eugene Edwards und damit die legitimen Nachfolger von „16 Horsepower“. Und das erinnert doch sehr an die „Einstürzenden Neubauten“: Christian von Richthofen und Kristian Bader bearbeiten ihr Automobil während der musikalischen Performance „AutoAuto!“ in die Einzelteile, und zwar rhythmisch mit Hämmern und Äxten. Als neue Spielorte werden entdeckt: der Bauhof im Schlossgarten, der die perfekte Bühne für die Bremer Shakespeare Company abgibt, sie bringt Shakespeares „Was ihr wollt“ auf die Bretter. Erstmalig wird auch die Pferdemarkt-Kaserne bespielt. Hier gibt es unter anderem „NoNo...! Die Glanzberg-Variationen“ zu sehen, ein Theaterstück über die sonderbaren Bewohner eines kleinen Etablissements im Paris der 1930er Jahre. Was punktet noch? Sicherlich die zehn Fußball-Kurzfilme „Kurzpässe. Glanzparaden am Spielfeldrand“. Literaturfans werden verwöhnt mit Lesungen von Martin Semmelrogge, Susanne Fischer, Hans Nieswandt und Anne Chaplet. Ein Großteil der Veranstaltungen ist kostenlos, was ja vielleicht auch Kulturmuffel motiviert.

Donnerstag, 20 Uhr, Eröffnung des Oldenburger Kultursommers durch OB Dietmar Schütz, anschließend „Panteón Rococó“, Schlossplatz, Oldenburg

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