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Weltmeisterschaft ändert nichts

betr.: „Kein neues Nationalgefühl“ von Bettina Gaus, taz vom 6. 7. 06

Patriotismus reicht häufig nicht über die WM hinaus. 1974 fieberte ich als 12-Jähriger mit „unserer Mannschaft“, investierte mein ganzes Taschengeld bei Panini und hoffte, dass es besser ausgeht als bei der WM Mexiko. Dann waren wir Weltmeister. Endlich. Das 4:3 gegen Italien in Mexiko war vergessen. Als ich am nächsten Montag wieder mit dem Fahrrad zur Schule fuhr und an einer roten Ampel halten musste, wurde mir schlagartig klar: Ich bin betrogen worden. Deutschland ist Weltmeister, und für mich hatte sich nichts geändert, gar nichts. Die Schule ging einfach weiter. Meine Hoffnung, wenn „wir Weltmeister werden“, würde sich irgendetwas Wundersames ereignen, wurde zutiefst enttäuscht.

WILHELM ACHELPÖHLER, Münster

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