Eine Verkäuferin meint:

Frau Scharper, Sie sind Verkäuferin in einer Papeterie in Berlin-Mitte. Was halten Sie davon, die Ladenöffnungszeiten auszuweiten? Kathrin Scharper: Nicht viel. Die Kaufkraft wird sich nicht erhöhen, sondern einfach nur anders verteilen. Zudem ist es für die Händler schwierig, die Schichten zu organisieren. Für die Außenwirkung Berlins ist die Ausweitung der Zeiten wahrscheinlich gut. Es ist auch eine Chance, aber Berlin ist nicht nur durch längere Öffnungszeiten attraktiv für Touristen. Würden sich längere Öffnungszeiten lohnen? Ich glaube nicht, dass es sich lohnt. Man sollte vor der Einführung erst einmal einen längeren Probelauf machen – unabhängig von einem großen Event wie der WM. Wenn andere Geschäfte länger öffnen, würden wir wohl auch mitmachen und bis 22 Uhr öffnen. Entweder alle oder keiner. Ist es bei längeren Arbeitszeiten nicht sehr schwierig für das Verkaufspersonal, Job und Familie zusammenzubringen? Sicher, aber in Deutschland gibt es im Moment so wenige Arbeitsplätze, da sollten die Arbeitnehmer auch flexibel sein. Interview: SEL

Kathrin Scharper, 39 Jahre, ist seit 2004 Verkäuferin in der Papeterie „Hauptsache“ in Berlin-Mitte