wladimiroff in 3 daten

1996: Michaïl Wladimiroff übernimmt die Verteidigung im ersten Fall vor dem ersten internationalen Strafgericht seit den Nürnberger Prozessen: den Fall des Serben Duško Tadić, der 1992 ethnische Säuberungen durchgeführt hat. Wladimiroff sucht nach Verteidigungsstrategien und ringt mit den Richtern um die Auslegung des Tribunalstatuts. Tadić wird am 26. Januar 2000 zu zwanzig Jahren Haft verurteilt.

2001: Wladimiroff wird Amicus Curiae, Freund des Gerichts, im Fall Slobodan Milošević. Der ehemalige jugoslawische Präsident will sich aber partout selbst verteidigen, ein knappes Jahr später beruft das Gericht den Anwalt wieder ab. Wladimiroff gilt seither dennoch als Experte in Sachen Verfahren gegen ehemalige Staatschefs.

2005: Wladimiroff trifft sich in Europa mehrmals mit Saddam Husseins Richtern. Er bringt ihnen internationales Strafrecht und den Umgang mit ehemals mächtigen Angeklagten bei. Die Staatsanwaltschaft fordert für Hussein und sieben weitere die Todesstrafe. Heute halten die Verteidiger im Bagdader Gericht ihre Schlussplädoyers. MAD