Hessen! Schluss! Ende! Aus!

Land und Bewohner sollten schleunigst aus der Bundesrepublik entlassen werden

Ein gefährliches hessisches Halluzinogen wird unter dem Decknamen Handkäs gedealt

Die hessische Beat-Combo Rodgau Monotones fasste das überbordende Grauen bereits in den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts kurz für uns zusammen: „Erbarmöön, die Hesse komme!“ Der Hit hat dieser Minderheit den Schrecken nicht genommen. Dass ihr „Bundesland“ nach über 50 Jahren repräsentativer Demokratie immer noch zu unserer Republik gehört, hat rein topografische Gründe. Aber nun sind die Hessen einmal da, und los kriegen wir sie auch nicht mehr. Also besinnen wir uns auf etwas, worin wir schon immer völlig unfähig gewesen sind: unsere großartigen Assimilationsleistungen. Bringen wir dieser vermutlich genmanipulierten Gelegenheitsethnie endlich eine Sprache bei, denn das Babbeln muss als kommunikative Kümmerform gelten, die auch und gerade unter den Aspekten der weltweiten Globalisierung betrachtet wenig schöne Punkte sammeln kann. Damit muss Schluss sein!

Nicht anders dürfen wir verfahren, wenn wir Ernährungsgewohnheiten der Hessen näher betrachten. Zwischen den Legovillen in Bad Homburg und den Spielplätzen und -salons in Wiesbaden, selbst in der Betonscheißeglasansammlung, in der ihnen bisher am ehesten gelungen ist, eine mitteleuropäische Großstadt zu simulieren, in Frankfurt am Main, finden wir nachweislich kein Lokal, wo eine Speise gereicht würde, die auch nur schüchtern an die Pforten der Genießbarkeit klopft.

Zwischen Fressgass und Sachsenhausen wütet dafür der größte Drogenumschlagplatz unserer Republik. Weil die Hessen nämlich das trinkbare Bier nicht kennen und auch die rheinhessischen Rentner-Spätlesen kein schönes Vorbild abgeben, nehmen sie ein fehlgegorenes Apfelkonzentrat ein, das sie aus katzenaugenmustrig abgenagten Glasbausteinen über den Mund direkt in den Körper spritzen – mit fatalen Langzeitfolgen. Die ebenso direkt darauf einsetzenden Ausnahmezustände verdienen den Namen Rausch nicht mehr, weil sie seine schlimmste Steigerungsform darstellen. Hinzu kommt ein Teint wie von geschlechtskranken Hausschweinen plus Cherubismus plus omnifunktionale Beurlaubung aller guten Geister, aller Sinne und ergo jeglicher Sinnlichkeit. Wer käme sonst freiwillig auf die Idee, in Frankfurt am Main wohnen oder vielleicht gar leben zu wollen, wer sonst glaubte, was der berüchtigte Eichborn Verlag verlegt, sei Humor, wer sonst ertrüge den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, und wer sonst befüllte seinen Körper mit einem kreuzgefährlichen Halluzinogen, das unter dem Decknamen Handkäs gedealt wird?

Ähnlich irrationale Vorstellungen verbindet der gemeine Hesse mit den künstlerischen Errungenschaften, die uns unter dem Begriff Musik geläufig sind: Wir wollen nicht reden von Heinz Schenk oder den Böhsen Onkelz. Vielmehr ist es die Kombination von Öl und/oder Essig plus geschnipselter Zwiebel, die der Hesse als Musik bezeichnet und mit der er seinen stündlichen Handkäsrationen tertiäre Sättigungsfunktionen zueignen möchte.

Ganze Generationen ortsansässiger und zugereister aufsässiger Teilzeitbescheidwisser und spontaner Steinewerfer glaubten zudem, mit spontanem Steinewerfen und aufsässiger Teilzeitbescheidwisserei die Welt verändern zu können. Es hat funktioniert. Allerdings woanders. Und anders als von uns gewünscht. Heute bezeichnet man die grüne Realschule des Opportunismus sogar als Partei, Dani le Rouge lässt man unredigiert auch im vorliegenden Blatt das Wort ergreifen, und Joseph Fischer wird von allen geliebt, die gern wieder Krieg führen möchten. Doch die Frankfurter Sponti-Würstchen waren nie etwas anderes als Groschenjungen der Rippschemitkrautjunker.

Es mag eine angreifbare These sein, formulierten wir, die Hessen hätten den „Blauen Bock“ zur Grundlage ihrer ästhetischen Prinzipienlosigkeit erkoren. Aber, Hand aufs Herz, verehrte Leser, so transkribiert der gemeine Hesse nun mal den Provinzialismus in die Aftermoderne, und wem fiele bei Hässlichkeit nicht augenblicklich die Stadt Kassel ein und bei Gehässigkeit Roland Koch. Oder umgekehrt. Es ist die Hässlichkeit, die von innen kommt (siehe Hans Eichel).

Äußerlich mögen sie einige Risiken und Nebenwirkungen von Äbbelwoi und Handkäs geschickt verbergen, denn mit dem europäischen Kleidungsstil haben die Hessen schon seit geraumer Zeit diverse Teilfriedensabkommen geschlossen. Doch fehlt ihnen das geläuterte Verhältnis zur Wahrheit. Sicher, in diesen unübersichtlichen Zeiten mag es viele Wahrheiten geben, manche davon mögen sogar interessengeleitet sein, aber es ist eindeutig falsch, dass beispielsweise die Einwohner Frankfurts mit die höchsten Mieten zahlten. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die bösen Onkels von den Banken zahlen ihnen horrende Summen, damit sie sich dauerhaft in ihrer Nähe ansiedeln und die Äbbelwoi- und Handkäsdealer vor Lachen nicht in den Schlaf kommen, während sich die Obdachlosen nicht mal Meisenknödel ohne Musik (!) leisten können. MICHAEL RUDOLF