EU: FLUCHT AUS DER ARMUT
: Arbeit reicht nicht immer aus

BRÜSSEL | Arm trotz Arbeit: Immer mehr Europäer haben nur das Nötigste zum Leben, obwohl sie arbeiten gehen. Wer einmal arm ist, bleibt trotz Job in der Hälfte aller Fälle in der Misere stecken. Das ist ein Ergebnis des neuen Sozialberichts, den EU-Sozialkommissar Laszlo Andor gestern vorgestellt hat. Schuld daran seien Teilzeitstellen und schlecht bezahlte Minijobs, die nicht genug Einkommen lieferten. „Leider ist es nicht mehr so, dass ein Arbeitsplatz einen ordentlichen Lebensstandard mit sich bringt“, beklagte Andor. Die Krise habe dieses Phänomen der sogenannten Erwerbsarmut verschärft. Betroffen seien vor allem Menschen in Ost- und Südeuropa. Der EU-Kommissar forderte: „Wir müssen die Aufmerksamkeit nicht nur darauf richten, neue Jobs zu schaffen, sondern wir müssen auch auf die Qualität der Jobs achten.“ (dpa)