„Eine noch junge Branche“

WINDENERGIE Ein Podium fragt sich, ob der drohende Fachkräftemangel den Boom bremsen könnte

■ ist Pressesprecherin der Hochschule Bremerhaven.

taz: Frau Driesen, die Windkraftbranche boomt und Sie reden über Fachkräftemangel?

Cornelia Driesen: Wir reden nicht über Fachkräftemangel, sondern über die Qualifizierung. Aufgrund der ambitionierten Ziele, insbesondere in Offshore-Windenergie, ist dies ein wichtiges Thema. Zahlreiche Stellenanzeigen zeigen, dass der Bedarf an Fachkräften groß ist.

Woran liegt es, dass der Windkraft genau das blühen könnte, worunter die gesamte Wirtschaft in Deutschland klagt? Ist die Arbeit etwa unattraktiv?

Das hat nichts mit attraktiv oder unattraktiv zu tun. Die Windenergie ist eine junge Branche, in der spezielles Know-how gefragt ist. Deshalb müssen Mitarbeiter für spezielle Anforderungen ausgebildet werden.

Was muss man mitbringen, um für Windkraftfirmen zu arbeiten?

Meist ist eine technische, elektotechnische oder mechanische Ausbildung gefordert. Wir bieten den Bachelorstudiengang Maritime Technologien mit dem Schwerpunkt Windenergie an und einen Master Windenergietechnik.

Sie wollen auch Berufserfahrene animieren, in die Branche zu wechseln. Für wen kommt das in Frage?

Für Arbeitssuchende oder Menschen, die sich beruflich verändern möchten – wichtig ist, dass der technische Hintergrund vorhanden ist und sie bereit sind, sich weiter zu qualifizieren.

Die Bundesregierung gibt sich atomkraftfreundlich. Könnte das diesen Zweig der Energieerzeugung nach dem Boom verdorren lassen?

Ich glaube, dass die regenerativen Energien auch künftig sehr gefragt sein werden. Interview: FEZ

Dialog auf der MS Wissenschaft, Bremerhaven, Neuer Hafen Ostseite, 18.30 Uhr