DIE WERBEPAUSE
: Ins Netz gegangen

Es sind die teuersten und begehrtesten Werbeplätze des Jahres: die Spielunterbrechungen beim Super Bowl, dem Finale der US-Footballliga NFL am 2. Februar. 110 Millionen US-Bürgerinnen und -Bürger schauten 2013 zu. Auch VW ist dabei. Sogar schon Tage vorher. Im Vorab-Clip zum eigentlichen Super-Bowl-Werbespot hadert ein deutscher Ingenieur mit seinem „th“ und erzählt davon, dass die VW-Leute nach einem Algorithmus den perfekten Spot entworfen hätten: da tanzt eine Carmen Electra, ein Affe, ein Lincoln – am Ende geht alles kaputt. Mittelwitzig.

Viel interessanter ist, wie es die Firmen immer weniger auf die vielen Betrachter des Spiels abgesehen haben. Früher waren die Werbeclips vor dem Match große Geheimnisse. Heute stellen die Konzerne Vorab-Clips weit vor dem Spieltag online und setzen auf die virale Verbreitung dieser „Game Day Teaser“ – genauso wie auf die Verbreitung des eigentlichen Clips. Vorbild: die VW-Werbung von 2011 mit einem Mini-Darth-Vader. Mehr als fünf Millionen Mal wurde das Video bei Facebook und Co. geteilt, 60 Millionen Mal bei YouTube aufgerufen. So viele werden während des Super Bowl nicht hingeguckt haben. Ein Großteil der Fernsehzuschauer muss in den Pausen pinkeln. JÜK