Wenig Wachstum in Niedersachsen

Die niedersächsische Wirtschaft hat sich in den vergangenen zehn Jahren meist schlechter entwickelt als die deutsche Wirtschaft insgesamt. Dies sei vor allem auf deutlich unterdurchschnittliche Wachstumsraten im Dienstleistungsgewerbe zurückzuführen, heißt es in einer gestern veröffentlichten Studie der HypoVereinsbank. Die Pro-Kopf-Verschuldung liege mit 6.944 Euro deutlich über dem Schnitt der westdeutschen Flächenländer (5.995 Euro). Auf der Ausgabenseite sieht Ulf Teubel, der Autor der Studie, das Land mit der Verwaltungsreform auf dem richtigen Weg. Hier habe Niedersachsen „bundesweiten Vorbildcharakter“.

Das Land habe in den vergangenen 50 Jahren einen drastischen Wandel hinter sich. Die Landwirtschaft spiele nur noch eine geringe Rolle, die Dienstleistungssektoren erbrächten rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung. Rund 30 Prozent macht demnach das Produzierende Gewerbe aus: 2005 setzte es rund 152 Milliarden Euro um, davon entfielen rund 40 Prozent auf die Autoindustrie und ihre Zulieferer – doppelt so viel wie im Bund. Rund 15 Prozent der Wirtschaftsleistung erbrachte das Ernährungsgewerbe. Die Industrie im Land sei also wesentlich von zwei Branchen dominiert. „Hier ist eine größere Differenzierung wünschenswert“, so Teubel. Von zentraler Bedeutung seien technologische Leistungsfähigkeit und Innovationspotenzial. Hier sei Niedersachsen nur Mittelmaß. dpa