Teure Ölpest: BP verkauft Firmenanteile an Konkurrenz

ÖLKATASTROPHE Angeblich will BP-Chef Tony Hayward im Oktober zurücktreten. Der Konzern dementiert

BP hat ein manipuliertes Foto auf seiner Internetseite veröffentlicht

NEW ORLEANS afp/apn | Mit dem Verkauf von Firmenteilen will der britische Ölkonzern BP versuchen, die Kosten der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zu stemmen. Wie der Konzern am Dienstagabend mitteilte, übernimmt der US-Konkurrent Apache die Bereiche zur Öl- und Gasförderung in zwei US-Bundesstaaten sowie in Kanada und Ägypten. Einen Bericht über den angeblichen Rücktritt von BP-Chef Tony Hayward dementierte das Unternehmen.

Mit dem Verkauf der Firmenteile sollen 7 Milliarden Euro, das sind rund 5,5 Milliarden Euro, erlöst werden. Für die Bewältigung der größten Ölpest in der US-Geschichte hat BP bislang fast 4 Milliarden US-Dollar ausgegeben.

Der wegen schlechten Krisenmanagements in die Kritik geratene BP-Konzernchef Hayward bereitet laut einem Bericht der Londoner Zeitung The Times seinen Rücktritt vor. Hayward wolle bis zum 1. Oktober von seinem Posten als Generaldirektor des britischen Konzerns zurücktreten, schreibt das Blatt unter Berufung auf Unternehmenskreise. Eine BP-Sprecherin sagte hingegen, Hayward werde „auf seinem Posten bleiben“ und er genieße „die Unterstützung des Managements und des Verwaltungsrats“.

Der Konzern BP hat ein manipuliertes Foto veröffentlicht, das den Eindruck enormer Geschäftigkeit im für die Ölpest zuständigen Katastrophenzentrum erweckt.

Das Bild, das am Wochenende auf der Internetseite des Unternehmens zu sehen war, zeigt Mitarbeiter in Houston, die auf zehn gigantische Videoschirme mit Bildern von den Ereignissen unter Wasser blicken. Zwei der Bildschirme seien allerdings leer gewesen, räumte BP-Sprecher Scott Dean am Dienstag ein. Ein Fotograf des Konzerns habe das Bild mithilfe von Photoshop verändert. Das Original wurde am Montag gezeigt, nachdem ein Blogger von Unstimmigkeiten berichtet hatte. BP-Sprecher Dean sagte, der Fotograf habe nur seine Kenntnisse des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop unter Beweis stellen wollen. Die Mitarbeiter seien angewiesen worden, das Bildbearbeitungsprogramm nur für Veränderungen wie Farbkorrekturen oder das Erstellen von Ausschnitten zu verwenden.