DAS DETAIL
: Der Donate-Button

Groß und gelb leuchtend lag er da, der Spendenbutton, neben den Antworten von Edward Snowden – „Donate now!“ Es war eher kein Zufall, dass Snowden Donnerstagnacht seinen ersten Livechat seit Juni ausgerechnet auf der Seite abhielt, wo für bevorstehende Anwalts- und Kampagnenkosten Geld gesammelt wird.

Bisher gaben rund 2.400 Menschen etwa 100.000 Euro. Eine lächerliche Summe im Vergleich zu der Zahl von Menschen, die Snowden darauf aufmerksam gemacht hat, dass sie von der Überwachung durch die NSA betroffen sein könnten.

Aus Mangel an Gelegenheiten ist das Interesse der Öffentlichkeit an seinen Mitteilungen groß. Neuigkeiten hatte er am Donnerstag aber nicht geliefert. Bei den 13 Fragen, die aus etwa 10.000 Tweets ausgewählt wurden, ist das aber auch kein Wunder: ob er um sein Leben fürchtet, ob Spionage unsere Sicherheit gefährdet oder ob er gerne nach Hause möchte. Die vielen Fragen nach Aliens hingegen beachtete Snowden nicht.

In den Stunden nach dem Chat verzeichnete die Seite etwa zwanzig neue Spender. Berühmt ist das nicht – hätte er etwas über Aliens erzählt, wäre das vielleicht besser gelaufen. Schon am Sonntagabend wird in der ARD ein Exklusivinterview mit Snowden gezeigt. Vielleicht klappt’s ja da besser mit den Neuigkeiten. Und den Spenden.

SASKIA HÖDL